Na ja, also das Känguru lebt in Sydney, ist eigentlich ein Transvestit und im richtigen Leben Polarbär. Seit seiner Geburt hat er keine Ahnung was er mit seinem riesigen Schwanz anfangen soll und bereits als kleiner Joey war er in der traditionell australischen Kampfsportkategorie „gehüpft wie gesprungen“ eine totale Null …  und was hat der arme Kerl im Sommer geschwitzt!

Dann kam der Tag als er es nicht mehr aushielt und er sich geoutet hat – die Verwandtschaft war entsetzt!  Ein Polarbär – just imagine! Großonkel Spencer enterbte ihn sogar! Nicht dass da viel zu holen gewesen wäre – nur eine Kollektion verstaubter, aufgespießter Käferlarven – aber eine Schande war es trotzdem.  Tja, und kein anständiges Kangurumädchen wollte danach je wieder etwas mit ihm zu tun haben. Das war o.k. für ihn –aber hey, dass die Jungs ihn schnitten, das tat echt weh!

So beschloss er zurückzukehren in den Schoß seiner Vorväter. Er buchte einen Flug nach Canada, Churchill Manitoba, dem Hotspot der canadischen Polarbär Bevölkerung. Und nun saß er hier am Flughafen und wartete auf den Aufruf zu seinem Flug. Er hatte nicht viel Gepäck dabei. Einen Langenscheidt Känguru-Polarbär /Polarbär-Känguru, zwei Paar warme rote  Wollsocken, denn es war A….kalt oben in der Arktis.  Und ein paar Kekse, just in case es gab Fisch im  Flieger. Polarbär hin oder her -an manche neue Essgewohnheiten musste er sich erst noch herantasten ….

Der Flug wurde aufgerufen. Er ging zur Passkontrolle und in die Abflughalle, wo er sofort von teils kichernden, ungläubig schauenden und neugierigen Polarbären umringt wurde.  A Känguru in Canada – incredible!. Zuerst war ihm das Aufsehen das er verursachte etwas peinlich, aber das legte sich schnell. Es dauerte nicht lange und er unterhielt sich lebhaft mit den Bären.  Die fanden sein Englisch, gemixt mit australischem Akzent, bärenstark und stritten sich darum, wer auf dem Flug in den hohen Norden neben ihm sitzen durfte.

Und so verlassen wir unser Känguru, wir wissen es in guten Händen. Vielleicht begegnen wir ihm mal wieder, wer weiß. Für heute wünschen ihm alles Gute –  and take care, eh?

S.B.2021