Halligen, die …..

… sie liegen im nordfriesischen Wattenmeer an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Die zehn heute noch existierenden, bis 956 Hektar großen deutschen Halligen gruppieren sich kreisförmig um die Insel Pellworm, die selbst keine Hallig ist. Sieben der zehn Halligen sind heute ständig bewohnt. Die Halligen sind erdgeschichtlich junge Inseln, die durch Aufschlickung bzw. Aufschwemmung bei Überflutungen erst im vergangenen Jahrtausend auf altem, untergegangenem Marschland entstanden sind, oder – im Fall von Nordstrandischmoor – der Rest einer ehemals größeren Insel. (besten Dank auch an Wikipedia welche erlaubt, dass seine / ihre Artikel zitiert werden dürfen).

Nordstrandischmoor: Länge 2,6 km; Breite 800m; Fläche 1,9 quadratkilometer;  und das beste zum Schluss: die Höhe 3m -Wow! Und genau DA werde ich die nächsten 8 Tage Urlaub machen. Wie aufregend!

Gestern am Abend, ich wollt‘ mich grad entspannen –  es war so gegen Zehn – da geschah’s  und es war unglaublich,  um meine Fassung war’s geschehn!

Ein Igel!  – ich musste 2x gucken – saß im Wohnzimmer mittendrin – und trug nen‘ selbstgestrickten Schal – drauf stand  ‘mit Liebe aus Berlin‘

Der Igel thronte dort,  ganz stachlig, rund und fett!  – gereizt schrie er mich an:  „Hallo!! Ich muss jetzt mal ins Bett! – und zwar bleib ich gleich da  bis zum kommenden Frühjahr!“

Schlaftrunken richtete sie sich im Bett auf. Stille. Dunkelheit. Ein kurzer Moment von Panik. Einatmen und ausatmen. Stille. Sie drehte ihren Kopf und blickte auf die kleine schwarze Uhr auf dem Fernsehtischchen. Die rote Leuchtziffer zeigte 2.55 Uhr. Mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich zurück in die Kissen fallen. Sie war so müde. Warum nur war sie aufgewacht?  Sie war früh zu  Bett gegangen. Kurz nach 21.00 Uhr. Ausnahmsweise war es ihr gelungen, den dröhnenden Fernseher der Nachbarn zu ignorieren. Auf ihr geliebtes Glas Wein hatte sie verzichtet und stattdessen Fencheltee getrunken. Für eine gute Nachtruhe. Trotzdem war sie nun wach. Die Bettdecke fest um sich gewickelt drehte sie sich auf die andere Seite und schloss die Augen. Weiterschlafen. Sie hatte immerhin noch 3 Stunden bis zum aufstehen. Immer wachte sie  zur gleichen Zeit auf. Punkt 6.00 Uhr. Immer. Ohne Wecker, den brauchte sie seit Jahren nicht mehr. Egal wie viele Stunden sie geschlafen hatte oder wie müde sie war, ihre Augen öffneten sich immer zur selben Zeit. Einatmen, ausatmen. Einatmen, ausatmen. Einschlafen. Ihre Blase meldete sich.  Sie beschloss, sie zu ignorieren. Ja klar. Als ob das schon einmal funktioniert hätte. Sie stand auf und ging ins Bad.  Das Licht am Spiegelschrank zeigte ihr ein blasses, müdes Gesicht. Wie immer um diese Uhrzeit  reflektierte es die Spuren zahlloser schlafloser Nächte. Egal, dachte sie, es ist eh zu spät für Alles.

Mathilda und
der mysteriöse Umschlag
Kapitel 1

Gestern Nachmittag kam ich so dir-nix-mir- nix nach Hause und sah schon weitem einen großen bunt-bedruckten Umschlag im Briefkasten stecken. Oh wie schön, dachte ich, Überraschungs-Post! Das kam nicht sehr oft vor, meistens war der Briefkasten leer! Oder, im schlimmsten Fall, wurden unnötige Rechnungen für mich darin abgelegt! Heute sah der Briefkasten allerdings so aus, als ob er gleich überquellen würde. Es war noch ein weiteres Kuvert zu sehen und eine Zeitung, vollgestopft mit jeder Menge unnötiger Prospekte, war so quasi um den bunt-bedruckten Umschlag herumgewickelt. Das Ganze hing über die Hälfte aus dem Briefkastenschlitz heraus und es sah so aus, als ob beim nächsten Windstoß alles davonfliegen würde.

Je näher ich meiner Haustüre und dem Briefkasten kam, desto mehr konnte ich ein helles, aber nicht wirklich verständliches, zischendes Gemurmel hören, dass aus dem großen Umschlag zu kommen schien. Es klang zudem sehr wütend.

Das war eigenartig………………

Der Tag war sehr heiß gewesen…..

…. und obwohl es schon früher Abend war, stand die Hitze noch immer regungslos in der Luft. Langsam kroch die Dämmerung heran, gefolgt von einer Wand bedrohlich aussehender schwarzer Wolkenformationen, in denen grelle Blitze in bizarren Formen tanzten. Es war sehr still, nur in der Ferne hörte man dumpfes Grollen. „Das kann ja heiter werden“, Tulipa seufzte, „Gewitter sind so gar nicht mein Ding.“ Noch immer seufzend strich sie sich die langen, schwarz-glänzenden Haare glatt. Wie gerne würde sie diese Haarpracht abschneiden, vor allem bei dieser Hitze.

„Eine Hexe mit kurzen Haaren – das hat es seit Anbeginn der Hexenzeit nicht gegeben – und du wirst nicht die erste Hexe mit kurzem Haar sein, so wahr ich Mandragona heiße – Schlangenei und Krötendreck!“ schrie Tulipas Patentante, als Tulipa ihr erzählte, dass sie sich im Haarsalon Zur Scharfen Schwarzen Schere die Haare kurz schneiden lassen wollte. Selten hatte sie Mandragona so aufgebracht gesehen, obwohl ihre Patentante weit über die Grenzen des Hexenlandes hinaus für ihr aufbrausendes Temperament bekannt war. Und Oberhexe war sie auch, da hieß es also doppelt vorsichtig sein! Tulipa setzte den Hexenhut auf und zog ihre schwarzen Kniestrümpfe hoch.

“Oh nein, ich will da nicht rausgehen. Ich kann da einfach nicht rausgehen”, flüsterte Suse, die Backen rot vor Aufregung. In der Umkleidekabine war es feucht und stickig und Suse schwitzte. Die Holzbank auf der sie saß, war glitschig und roch schimmelig. Sie musste sich beruhigen, sie musste da raus, sie konnte doch nicht den ganzen Tag in dieser Kabine sitzen. Die Tränen brannten in ihren Augen und der Kloß in ihrem Hals wurde immer größer. Ein Kloß, fast so groß wie Frau Birnbaums selbstgemachte Speckkartoffelknödel – und DIE waren groß. Frau Birnbaum war Suses Nachbarin. Von ihrem Zimmerfenster im Dachgeschoß konnte sie sehen, wie Frau Birnbaum jeden Samstag frisch gekochte Speckkartoffelknödel fein säuberlich aufgereiht und vor sich hin dampfend zum Abkühlen auf ihren Küchenfenstersims stellte. Und genau so ein großer Knödel schien Suse jetzt in ihrem Hals zu stecken.